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Wie alles begann...
Man schrieb das Jahr 1905, als die Brüder Karl und Fritz Henzler beschlossen, sich mit einer Buchdruckerei in Neuffen selbständig zu machen. Damals steckte der Offsetdruck noch in den Kinderschuhen, und auch der Kupfertiefdruck hatte noch keine wirtschaftliche Bedeutung. Eine aufsehenerregende Entwicklung bahnte sich aber um 1910 an, als der Drei und Vierfarben Buchdruck mit immer feineren Klischees auf sich aufmerksam machte. Zwei Jahre später kam die erste Tiegeldruckpresse auf den Markt. In dieser Zeit begannen auch die ersten Versuche mit einer automatischen Bogenzuführung und ablage, die bald das zeitraubende An und Ablegen der Papierbogen in Handarbeit übernehmen sollten. Mit diesen revolutionierenden Neuerungen, die im Laufe der Jahre auch nach Neuffen kamen, legten die Brüder Henzler den Grundstein für die heutige Druckerei.

„Handarbeiten” ganz anderer Art
In den 50er Jahren durften die Lehrlinge, damals gab es noch keine Auszubildenden, den Hühnerstall des Prinzipals reinigen und die Druckerei mit Briketts beheizen. Von ihnen wurde, bis weit in die 60er Jahre, auch die Produktion der Druckerei im handbetriebenen Leiterwagen an die Kunden ausgeliefert, alle im Raum Nürtingen. Später dann leistete man sich den Luxus, einmal in der Woche einen PKW zu mieten. In ihm fuhr Karl Henzler zu Kunden, um Druckerzeugnisse auszuliefern. Am Steuer des Wagens saß allerdings einer seiner Schriftsetzer, da er keinen Führerschein besaß. Den Maschinensatz bezog man damals noch aus Stuttgart. Und wenn er abgeholt werden mußte, bediente man sich der Deutschen Bundesbahn. Ende 1971 verkauft Karl Henzler die Druckerei und setzt sich zur Ruhe. Natürlich nicht so ganz. Denn trotz seinem Ruhestand behält er „seine“ Druckerei auch in den folgenden Jahren im Auge.

Nun weht ein moderner Wind
Mit Klaus Hoffmann, seit 1. Januar 1973 am Ruder, brechen moderne Zeiten an. Mit ihm trifft auch schon die erste Offsetmaschine in der bis dahin reinen Buchdruckerei ein.
Für die Mitarbeiter bedeutet dies eine große Umstellung. Sie müssen sich mit der neuen Technik vertraut machen, die Herstellung von Filmen und Platten erlernen. Im August 1973 schließt die Druckerei Henzler erstmals in der über 70jährigen Firmengeschichte zwei Wochen wegen Betriebsferien. Der Belegschaft gefällt diese Neuerung, von Frida und Karl Henzler handelt sich Klaus Hoffmann aber wegen „unschwäbischem Verhalten“ eine Rüge ein. Auch im Jahr 1974 überrascht der fortschrittliche Firmenchef seine Mitarbeiter mit neuer Technik: Fotosatz wird eingeführt. So rasant wie der Einsatz moderner Technik in der Druckerei Henzler begonnen hat, setzt er sich auch in den darauffolgenden Jahren fort. Mit der Fertigung von Faltschachteln beginnt Klaus Hoffmann 1978. Er erschließt sich damit ein weiteres, attraktives Geschäftsfeld. Zu dieser Zeit wird allerdings noch außer Haus gestanzt und geklebt.

Mit dem Umzug im Dezember 1981 in den Neubau im Industriegebiet Au werden auch diese Arbeiten In House durchgeführt. Hier entsteht eine Druckerei mit einer speziellen Verpackungsabteilung, die mit modernsten Maschinen ausgestattet ist.


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